1. September 2007
T-Shirts: auf die Ökobilanz achten
Kategorie: Kleidung, Klima
Das T-Shirt im Sonderangebot kann eine Weltreise hinter sich haben, bis es auf dem Wühltisch landet. Sudan, Usbekistan oder Marokko - vielleicht war Ihr blau-beige gestreiftes Ringel-Shirt schon dort.
Die Baumwolle für die hellen Streifen kann beispielsweise im Sudan gewachsen sein, wird nach Ägypten zum Färben gebracht und nach Marokko zur Spinnerei. Aus Usbekistan stammt die Baumwolle für die blauen Streifen. Sie wird in der Türkei gefärbt und gesponnen. Zum Weben und Nähen treffen sie sich in Slowenien. Von hier geht die Reise schließlich auf den deutschen Ladentisch.
12.800 Kilometer - das ist der Durchmesser der Erde - haben dann die Materialien des Shirts zu Wasser, zu Lande und zu Luft hinter sich und auf dem Weg eine erhebliche Menge klimaschädlicher Energie verbraucht. Der Duft der großen, weiten Welt haftet an vielen Textilien - bis zu 80 Prozent der in Deutschland verkauften Bekleidung stammt aus dem Ausland.
Umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternativen sind Öko-Textilien, wie sie vom spezialisierten Natur-Textil-Versandhandel, von einigen Bioläden, Umweltorganisationen und inzwischen auch von konventionellen Versandhäusern in ihrer "Öko-Kollektion" angeboten werden. Sowohl die Rohstoffproduktion als auch die Verarbeitung dieser Textilien orientieren sich am Gesundheits- und Umweltschutz.
Aber die Vielzahl der vermeintlichen Öko-Labels erschwert den Kunden die Orientierung. Daher fordert der BUND, einheitliche Standards und Kriterien für die Kennzeichnung von Textilien zu entwickeln, die sowohl den Einsatz von Energie und Chemikalien bei Produktion und Verarbeitung bewerten als auch die sozialen Bedingungen der Arbeiter und Arbeiterinnen berücksichtigen.
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.
Stand: September 2007