BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


2. Oktober 2014

Belastete Kosmetika mit Smartphone-App erkennen

Kategorie: Körperpflege, Sonstige
"ToxTen" – die zehn meistgescannten, mit Parabenen belasteten Produkte

Parabene finden sich in den verschiedensten Pflegeprodukten

In vielen Pflege- und Kosmetikprodukten werden nach wie vor Parabene als Konservierungsmittel eingesetzt. Das ist äußerst problematisch, denn diese synthe­tischen Chemikalien wirken ähnlich wie körpereigene Hormone. Die Parabene gelangen über belastete Pflegeprodukte in den Körper. Sie sind meist nicht akut giftig, können jedoch wichtige Entwicklungsprozesse stören.

Eine Untersuchung im Auftrag der Europäischen Kommission bringt Parabene mit verfrühter Pubertät bei Mädchen, Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs und Störungen der Nervenentwicklung in Verbindung. Besonders empfindlich reagieren Föten im Mutterleib, Kleinkinder und Pubertierende auf die hormonellen Schadstoffe. Zwar werden Parabene in Kosmetika in der Regel nur in geringen Mengen eingesetzt. Studien haben aber gezeigt, dass sich hormonell wirksame Chemikalien gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können. Sie wirken sozusagen als Chemikaliencocktail. Diese Cocktaileffekte berücksichtigt die gegenwärtige Risikobewertung noch nicht, obwohl sie der Lebensrealität entsprechen.

So nutzen die meisten Menschen täglich eine ganze Reihe von Körperpflegeprodukten. Hinzu kommt die Belastung durch andere Alltagsprodukte, die ebenfalls hormonell wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Deswegen empfiehlt der BUND, auf mit Parabenen belastete Kosmetikprodukte zu verzichten. Für alle Arten kosmetischer Mittel gibt es Alternativen, die ohne diese Substanzen auskommen.

Der BUND hat die "ToxFox"-App für iPhones und Android-Geräte entwickelt, damit Verbraucherinnen und Verbraucher leicht feststellen können, ob hormonell wirksame Chemikalien in einem Produkt enthalten sind. Für andere Endgeräte steht der ToxFox als Webformular zur Verfügung. Mit der App lässt sich der Barcode von Kosmetikprodukten scannen. So können sich Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf bewusst gegen Produkte mit hormonell wirksamen Chemikalien entscheiden. Bei belasteten Produkten lässt sich über die App außerdem eine Protest-E-Mail an die Hersteller senden, sodass diese nachdrücklich damit konfrontiert werden, dass ihre Kunden keine belasteten Kosmetika wollen.

Stand: Oktober 2014

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Quelle: http://bund-koenigstein-glashuetten.de/nc/oekotipps/detail/browse/5/artikel/belastete-kosmetika-mit-smartphone-app-erkennen-8/