15. September 2014

Überflüssiges Baugebiet zerstört Natur

Der BUND zeigt sich entsetzt über das geplante Bauvorhaben in Schloßborn. Dort soll die Kleingartenanlage in ein riesiges Wohngebiet mit rund 14 ha umgewandelt werden. Glashütten soll dafür angeblich 1,7 Mio. € Gewinn über die gesamte Laufzeit machen. Damit würde die Einwohnerzahl Schloßborns um etwa ein Viertel ansteigen. Doch damit nicht genug: weder Schulen, noch Kindergärten sind dafür gerüstet und darüber hinaus ist auch die weitere Infrastruktur wie die Straßen nicht dafür ausgelegt. Rund 400 neue Einwohner bedingen rund 1000 PKW-Fahrten am Tag – eine Umweltbelastung, deren Notwendigkeit überhaupt noch nicht geklärt ist. Wo ist der Bedarf dafür? Wo sollen denn die vielen neuen Mitbürger herkommen, wenn bereits heute noch viel Wohnraum leer steht und im Innenbereich noch viele Flächen sehr leicht – und wie vom Regionalverband FFM-Rhein-Main empfohlen – nachverdichtet werden könnten? Im Flächennutzungsplan, der die voraussichtliche notwendige Flächenentwicklung der Gemeinden prognostizieren soll, sind für Glashütten, Oberems und Schloßborn im Gesamten gerade mal 11 ha ausgewiesen – woher kommt diese Diskrepanz? Gerüchteweise wurde auch kolportiert, dass die Hessische Landgesellschaft schon 2007 mit Verträgen die Kleingärtenbesitzer zum Verkaufen ihrer Grundstücke überredet hat. Es ist verständlich, dass 80% der rund 60 Kleingartenbesitzer nur ein Geschäft sehen und keine Bauabsichten haben. Es ist aber nicht hinzunehmen, wenn dieses Geschäft ohne Sinn und Verstand durchgezogen wird. Mal von den menschlichen Nachteilen, wie oben beschrieben, abgesehen, liegt unterhalb des Kleingartengebiets ein Naturschutzgebiet. Dieses Naturschutzgebiet bietet gerade eben wegen der benachbarten sehr abwechslungsreichen Kleingartenstruktur so hervorragende Lebensbedingungen für seltene und bedrohte Tierarten, wie der Schlingnatter (Rote Liste) und den Schwarzstorch.

Der BUND hofft, dass die Stadtverordneten hier ein Einsehen mit der Natur haben werden und dem alten sinnvollen Grundsatz – innen vor außen – treu bleiben. Die monetären Interessen weniger Personen dürfen nicht zur Zerstörung unser aller Umwelt führen. Uns sollte unsere Umwelt mehr als die angeblichen avisierten 1,7 Mio. € (die, erst wenn das letzte Grundstück verkauft ist, wenn überhaupt, ausgeschüttet würden) wert sein.




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