BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


8. Juli 2019

BUND stellt Buch zum Opel-Zoo vor

Das Buch zum Opel-Zoo.

Die Einziehung des Philosophenwegs, die Beparkung der Wiesen und der Ausbau des Waldparkplatzes von Hessenforst sind nur drei Themen, die im neuen Buch „Opel-Zoo – Zahlen, Daten, Fakten“ des BUND Königstein-Glashütten ausführlich behandelt werden. Mit Hilfe von umfangreichen Recherchen in Zeitungsartikeln, alten Katasterplänen, Augenzeugenberichten und vielem mehr vollzieht der BUND die Entwicklung des Zoos seit seinen Anfängen nach und beleuchtet ausführlich die Änderungen und Planungen, die mit dem noch gültigen alten Bebauungsplan von 2004 beschlossen und nur teilweise umgesetzt wurden, und die mit dem neuen Bebauungsplan von 2015 noch in der Planung sind. Auch der aktuelle städtebauliche Vertrag wird behandelt, wobei der BUND feststellt, dass dem Opel-Zoo nichts Besseres passieren kann, als dass ihm der Vertrag möglichst schnell wieder gekündigt wird: Dann entfallen sofort für den Philosophenweg Durchgangsrecht und Jahreskartenrabatt, den Rückbau bezahlt die öffentliche Hand, die sich das vermutlich zweimal überlegen wird – der Weg wird dem Opel-Zoo dann bleiben.

Thematisiert werden insbesondere der Philosophenweg, ein seit mindestens dem 18. Jahrhundert öffentlicher Weg, mit seinen verschiedenen Funktionen (z.B. Verbindungsweg, Spazierweg, Wirtschaftsweg des Zoos) und auch die Orchideenwiesen, die eigentlich Ausgleichsflächen sind, aber seit Jahren beparkt werden und auf denen deswegen schon sehr lange keine Orchideen mehr zu finden sind. Auch der Ausbau des Waldparkplatzes, dass der Zoo seinen Bauantrag zurückzog, und anscheinend Hessenforst dann baute und bezahlte – oder doch der Zoo, der seinen Parkplatz bekam oder den Holzlagerplatz von Hessenforst bezahlte, lassen den BUND an Rechtsbeugung denken.

Verschiedene Lösungsmöglichkeiten zu den Streitpunkten, ihre Vor- und Nachteile für die Bevölkerung und den Zoo werden durchgespielt und näher beleuchtet. Zu jedem Thema stellt der BUND auch immer deutlich die eigene Meinung fest. Schlussendlich kommt der BUND aber zu dem Schluss, dass alle Kritikpunkte vom Zoo schon vor Jahren hätten vermieden werden können, gleichwohl es anscheinend dem Zoo lieber war, auf Kosten der Allgemeinheit das eigene Zoogeschäft, das eigene Vergnügungspark-Image zu entwickeln. Eine Brücke, die die Schließung des Philosophenwegs unnötig gemacht hätte, wurde nicht gebaut, und eine Besucherlenkung hin zum ÖPNV und dem Langsamverkehr, wie sie schon der Verband der zoologischen Gärten e.V., in dessen Vorstand auch der Zoodirektor Dr. Kauffels Mitglied ist, aus Umweltschutz- und Naturschutzgründen empfahl, wurde anscheinend ebenso nie in Erwägung gezogen. Sicherlich hätte eine Brücke Geld gekostet und eine Besucherlenkung wäre betriebswirtschaftlich aufwendig gewesen – einfacher war es jedoch, den Philosophenweg und seine „Teaser“-Funktion zu nutzen und ohne Besucherlenkung die Wiesen für mehr Besucher zu opfern, den Waldparkplatz zu vergrößern, um die Kassen für noch mehr und noch größere Tiere zu füllen. Das Nashorn soll 2021 kommen.

Dass einem Wirtschaftsbetrieb solcherart über Jahre versteckte Unterstützung zuteilwird, dass die Untere Naturschutzbehörde, die Bauaufsicht, Hessenforst und die Politik regelmäßig wegsahen oder erlaubten, was nach Ansicht des BUND nicht zu erlauben war, hat jedenfalls ein kräftiges Geschmäckle, meint der BUND. Da mutet die Mitleidstour fast schon als Petitesse an, wenn immer vom armen Zoo, der sich nur von Spenden und Eintrittsgeldern am Leben erhält, gesprochen wird, und es allen anderen Zoos angeblich doch so viel besser ginge, da sie Gelder von der öffentlichen Hand bekämen – bis man sich den Tierpark Hagenbeck ansieht, der ebenso wie viele andere Zoos ein privater Zoo ist, in Familienhand ist und sogar noch von der Familie geleitet wird.

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