10. Februar 2016
Offener Brief an den Opel-Zoo
Sehr geehrter Herr Dr. Kauffels,
nach dem Verkehrschaos ist vor dem Verkehrschaos? In den letzten beiden Jahren gab es am ersten Wochenende im März auch das erste warme Frühlingswochenende. Und da z.B. die Lochmühle erst ab dem 25. März öffnet, fällt die Prognose nicht schwer, auch dieses Jahr wieder mit einem gewaltigen Besucheransturm auf den Opel-Zoo Anfang März zu rechnen. Bis dahin sind es noch rund vier Wochen.
Der BUND OV Königstein-Glashütten fragt daher an, ob die bereits mehrfach vorgeschlagenen Maßnahmen zur besseren Parkplatznutzung bzw. Besucherlenkung hin zum ÖPNV angegangen wurden: Stellplatzmarkierungen, evtl. Eintrittspreisreduzierungen bei Vorlage eines ÖPNV-Tickets (bzw. eine Erhöhung, wenn mit dem Auto angereist wird), entsprechende Warnhinweise auf der Webseite (eventuell inklusive der Warnung vor Knöllchen).
Sollte bis dahin sogar das neue Pinguinheim fertiggestellt sein, so ist vermutlich sogar mit einer zusätzlichen Erhöhung der Besucherzahlen zu rechnen. Auch ein Busshuttle nur für dieses Wochenende wäre denkbar, um das drohende Verkehrschaos zu vermeiden. Falls der Zoo keine dieser Maßnahmen plant, so fragt der BUND an, welche Maßnahmen er sonst plant, um den immer wiederkehrenden Verkehrsinfarkt möglichst zu vermeiden bzw. zu reduzieren?
Des Weiteren möchten wir gerne wissen, ob Sie eventuell daran denken, im Voraus bei der Polizei bzw. den Ordnungsämtern der Städte Hilfe anzumelden, damit notfalls großräumig umgeleitet werden kann?
Unabhängig davon empfiehlt der BUND den Königsteinern am Samstag und Sonntag von 10-15 Uhr eher zu Hause zu bleiben und möglichst keinen Besuch einzuladen – er würde im Stau rund um den Königsteiner Kreisel stecken bleiben, besonders Falkensteiner haben diese Erfahrung in den vergangenen Jahren bereits machen müssen. Der BUND OV Kronberg empfiehlt den Kronbergern den Zoo-Besuch an diesem Wochenende nur zu Fuß über den Philosophenweg. Besuchern des Feldbergs sei der Umweg über Oberursel und Schmitten angeraten.
Sehr geehrter Herr Dr. Kauffels, wir wünschen dem Zoo viele Besucher, denn seine Arbeit in der Bildung ist sehr wichtig. Wir wünschen uns Königsteinern aber auch, dass diese besser verteilt übers Jahr kommen bzw. nicht in der Mehrheit mit dem Auto anreisen – und Sie haben es in der Hand, wie Sie die Besucherströme lenken.
Mit freundlichen Grüßen
der Vorstand des BUND OV Königstein-Glashütten
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Am 10.2.16 wurde der Brief per E-Mail an den Zoo und an die Taunus Zeitung und die Königsteiner Woche verschickt.
Am 14.2.16 erschien ein Artikel in der Taunus Zeitung: m.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Die-Angst-vor-schoenem-Wetter;art48711,1850577
Zu den darin geäußerten Vorwürfen stellen wir fest:
- In Kronberg hatte zunächst der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am 29.9.15 und anschließend die Stadtverordnetenversammlung am 15.10.15 folgendes jeweils einstimmig (!) beschlossen: Der Opel-Zoo wird verpflichtet, die vorhandenen Parkplätze zu markieren.
- Der Zoo hat einen – befristeten – Wiesenbehelfsparkplatz, der eigentlich für die genannten 9 Tage dienen soll. Statt dessen wird er das ganze Jahr über genutzt und reicht an eben den 9 Tagen nicht aus. Sprich: Aus einem Bedarfsparkplatz wurde ein Dauerparkplatz. Daraus folgt, dass die „normal“ vorhandenen Parkplätze (ohne Bedarfsparkplatz) an etwa einem Viertel der Tage, ca. 80 Tage, (konservativ geschätzt, es sind die Sommermonate) nicht ausreichen.
- Freibad Königstein und den Feldberg.
Freibad Königstein: Das sind Nebenstraßen, an denen die Besucher parken, keine Wiesen, und es werden auch keine Bundesstraßen blockiert.
Ebenso auch am Feldberg: Es werden keine Bundesstraßen blockiert oder zugeparkt, es wird auch nicht auf Wiesen geparkt. - Wahlkampf: ALK, SPD, FDP und die Grünen setzen sich öffentlich für die Freihaltung des Philosophenwegs (ein weiteres Ansinnen des Zoos: Einbeziehung bzw. Schließung des öffentlichen Weges) ein, die CDU wünscht einen Vertrag dazu. Alle Parteien Königsteins wollen eine Reduzierung des Parkens auf den Wiesen. Der BUND ist überparteilich.