BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


9. Januar 2013

Opel-Zoo-Direktor verteilt Geschenke an Entscheidungsträger

BUND entsetzt über die schamlose Einflussnahme vor der parlamentarischen Abstimmung in Königstein

Wie bereits vor einigen Tagen bekannt wurde, hat der Direktor des Opel-Zoos, Dr. Thomas Kauffels, an sehr viele Mandatsträger (inklusive Magistratsmitgliedern) in Königstein und Kronberg ein Buchgeschenk im Wert von ca. 40 € versendet. Ob auch Mandatsträger im Hochtaunuskreis "beglückt" wurden, ist bislang unbekannt. Einige Parlamentarier in Kronberg haben das Buch zurück gesendet oder bezahlt.

Der BUND fragt sich, aus welchen Spendengeldern derart großzügige Geschenke finanziert wurden. Der Opel-Zoo ist eine als gemeinnützig anerkannte Stiftung, die in der Vergangenheit stets Spendengelder gesammelt hat und deswegen besonders behutsam mit dem eingenommenen Geld umgehen muss. Wussten der Stiftungsvorstand oder der Stiftungsrat von dieser Aktion? Oder hat Herr Dr. Kauffels die Buchgeschenke aus eigener Tasche bezahlt? Wie schamlos und instinktlos der Opel-Zoo-Direktor agiert, wenn es um die Durchsetzung seiner Vorstellungen den Opel-Zoo betreffend, vorgeht, ist gerade im vergangenen Jahr für aufmerksame Spaziergänger augenfällig geworden: Der Zoo hat parallel zum Bau des Elefantengeheges eine Straße auf Grünland neu angelegt und asphaltiert, um Parkplätze und neue Zufahrten zu generieren. Nach Informationen des BUND war dieser Weg nicht vorher genehmigt worden, nach einer Anzeige wurde die Strafe schnell bezahlt. Aus Sicht des BUND muss diese Straße rückgebaut werden. Nun strebt der Opel-Zoo die Ausweisung von noch mehr Parkplätzen auf wertvollen Orchideenstandorten und die Schließung des Philosophenwegs an und hofft durch Geschenke, "die die Freundschaft erhalten," bei Entscheidungsträgern in den Parlamenten von Königstein und Kronberg für wohlwollende Stimmung zu sorgen. Für den BUND ist hier ein Punkt der Schamlosigkeit Richtung Korruption überschritten, der nicht mehr unkommentiert bleiben darf. Der Opel-Zoo muss wie jeder andere Vorhabensträger Pläne einreichen und auf die Genehmigung warten, bevor mit dem Bauen angefangen wird. Nach Gutsherrenart das gesamte Tal mit Straßen und Bauten zu überziehen, ist nicht die Zukunft des Areals zwischen Königstein und Kronberg.

Der BUND lehnt die Schließung des Philosophenwegs und die Ausweisung von noch mehr flächenfressenden Parkplätzen am Standort des Opel-Zoos kategorisch ab. Ein intelligentes Park-and-Ride-Konzept unter Hinzuziehung der Parkplätze u.a. am HdB und am Taunus-Gymnasium kann zeitweise auftretende Parkplatz-Engpässe beheben helfen.


Quelle: http://bund-koenigstein-glashuetten.de/nc/pressemitteilungen/detail/artikel/opel-zoo-direktor-verteilt-geschenke-an-entscheidungstraeger/