7. September 2015

Opel-Zoo: „Mehr Besucher mit weniger Autos“

Jedes Jahr das gleiche Bild: Im Frühjahr reichen die Parkplätze nicht aus, es kommt zum Parkchaos, die Bundesstraßen sind verstopft und es wird auf den streng geschützten Orchideen geparkt. Während in früheren Jahren im Laufe des Jahres das Problem kaum noch auftrat, ist es inzwischen zum Standardbild geworden, die Besucherzahlen nehmen stetig zu.

Der BUND Königstein-Glashütten fordert den Opel-Zoo daher erneut auf, den schönen Marketingtexten, die jede Woche in der Zeitung zu lesen sind, auch sinnvolle Taten folgen zu lassen. Der Opel-Zoo kann und darf nicht alle Energie auf das Gewinnen neuer Besucher verwenden, er muss auch den Problemen, die große Besucher-PKW-Zahlen eben mit sich bringen, mit geeigneten Aktivitäten entgegentreten. Dies passiere anscheinend nicht und da sei noch viel Luft nach oben, meint der BUND Königstein-Glashütten. „Natürlich könne man das Nichtstun, das eine Verstärkung der Parkplatzproblematik zur Folge habe, durchaus auch als strategisches Mittel begreifen, um die Interessen des Zoos – Parken auf dem Rücken der Natur, resp. kein Parkdeck – durchzusetzen,“ so der BUND. Der BUND appelliert daher an die Politiker, den Entwurf des neuen Bebauungsplans entsprechend zu ändern und ein sehr großes, maximal zweistöckiges Parkdeck (max. 6 m Höhe) vorzuschreiben. Dass der Opel-Zoo steigende Besucherzahlen will, müsse akzeptiert werden, nicht aber die steigenden PKW-Zahlen, so der BUND. Der BUND fordert daher ein mehrstufiges Konzept, das aus mehreren Bausteinen besteht.

Langfristig und überregional muss die Politik hier entscheiden, wie der Tourismus in der Region aussehen soll. Der ÖPNV ist für den Besucherverkehr an Wochenenden nicht ausgelegt (siehe Sperrungen des Feldbergs) und Sommerrodelbahn oder Baumwipfelpfad werden weitere Besucher anlocken. Selbst die Lochmühle hat schon „aufgerüstet“.

Mittelfristig und regional muss ein Parkplatzleitsystem für Ausweichparkplätze installiert werden, das die Besucher auf umliegende Parkplätze und Parkhäuser verteilen kann. Zu den mittelfristigen Maßnahmen zählt auch ein Parkdeck. Die Kosten für ein solches Parkdeck können mit einer der kurzfristigen Maßnahmen kombiniert werden, nämlich dem deutlichen Anheben der Eintrittspreise für alle die, die nicht in Königstein oder Kronberg wohnen, oder ein Parkticket oder ein ÖPNV-Ticket vorzeigen können. Das finanziert zum einen das Parkdeck und reduziert bei gleichen Einnahmen zudem die PKW-Zahlen, was die Belastung der umliegenden Bundesstraßen in Spitzenzeiten ebenfalls reduzieren würde. Zudem wären die Städte bestimmt nicht abgeneigt, den Zoo mit einer Bürgschaft zu unterstützen, hofft der BUND.

Eine weitere kurzfristige und sehr wichtige Maßnahme wäre das Markieren der Stellplätze (plus 10-20 % mehr Autos). Hier hat es der Opel-Zoo selbst in der Hand, regulierend in das Parkplatzgeschehen einzugreifen, denn mitnichten sind immer die Autofahrer Schuld. Viel eher hat der BUND den Eindruck, dass die Parkplatzeinweiser wegen mangelnder Anzahl (nur drei statt vier bis fünf) und fehlender Ausrüstung (z.B. Funkgeräte) schlicht nicht lenkend in die Parkplatzsuche eingreifen können. Da verwundert es den BUND auch kaum, dass die beparkten Orchideen den Autofahrern vorgeworfen wurden, obwohl die Absperrungen fehlten, und dass die Behelfswiese nicht behelfsmäßig sondern regelmäßig zugeparkt wird, bevor der Waldparkplatz belegt ist. Dass man die Autofahrer angeblich nicht über den Königsteiner Kreisel zum Waldparkplatz lotsen möchte, ist ebenfalls ein vorgeschobenes Argument. Mit besserer Beschilderung, Durchsagen im Radio und einer Ampel an der Parkplatzeinfahrt könnte das Verkehrsgeschehen entzerrt und damit das Rentbachtal vom Parkplatzsuchverkehr deutlich entlastet werden.




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