27. Dezember 2014
Statt Parkhaus zerstörte Wiesen für das Rhinozeros im Opel-Zoo
Die Weihnachtsgeschenke sind verteilt, jetzt wird umgetauscht... Ob die Königsteiner Stadtverordneten das Bärenfell, das die Kronberger Stadtverordneten verkauft haben, noch umtauschen können? Das fragt sich der BUND Königstein-Glashütten angesichts des Kronberger Beschlusses zum Bebauungsplan Opel-Zoo.
Es ist wirklich ein stattlicher Bär, der den Stadtverordneten da aufgebunden wurde und dessen Fell sie erfolgreich verkauft haben: wurde doch den Stadtverordneten erfolgreich ein X für ein U vorgemacht. Von einem 9 m hohen Parkhaus ist hier die Rede, das sogar bis in das Wohngebiet am Haack sichtbar sei. Außerdem würde das Parkhaus nicht ausgelastet werden und wäre letztlich schlechter für die Umwelt. Das ist mitnichten richtig, es ist im Gegenteil sogar ausgemachter Nonsens, so der BUND.
Ein eingeschossiges Parkhaus würde die Parkplätze auf den Wiesen obsolet machen und auch die Erweiterung des Waldparkplatzes und damit die Fällung zahlreicher besonders alter Bäume wäre überflüssig. Dieses Parkhaus braucht keine gegossene Bodenplatte, einfache Fundamentstützen reichen aus. Das Regenwasser kann dort versickert werden, wo es anfällt. Nur wenige junge Bäume müssen gefällt werden, sehr viele von den auf dem jetzigen Parkplatz vorhandenen können stehen bleiben, andere können - etwas versetzt - nachgepflanzt werden (siehe Beispielzeichnungen).
Das Parkhaus wäre durchaus ausgelastet, da die Besucher es gerade im Sommer vorziehen würden, im Schatten parken zu können. Ein eingeschossiges Parkhaus wäre außerdem sogar niedriger als das neue Kassenhaus, nämlich nur etwa 2,50 m hoch ohne Geländer. Wenn es begrünt werden würde, wäre es praktisch gar nicht mehr sichtbar - und mehr Grün reinigt auch mehr von Autoabgasen verpestete Luft. Bei Bedarf wäre es leicht aufgestockt (auf etwa 5 m ohne Geländer) und dann immer noch hinter den Bäumen unsichtbar. Pro Geschoss lassen sich hier rund 200-250 Autos unterbringen, der Wiesen-Behelfsparkplatz hat 190 Stellplätze.
Wie gesagt: Die Stadtverordneten haben es leider geschafft, wirtschaftliche Interessen eines einzigen Unternehmens erfolgreich über die öffentlichen Interessen der Bürger zu stellen. Es kann nicht sein, zuerst die Natur zu zerstören, um weitere Parkflächen zu schaffen und anschließend das Parkhaus zusätzlich zu bauen. Das kann und darf auf gar keinen Fall das Ziel der hiesigen Politik sein. Denn was wäre dann der Ausblick? Der BUND vermutet, dass dann auf den vorsätzlich zerstörten Wiesenflächen, weil sie ja nichts mehr wert sind, neue Gehege und Ställe errichtet werden sollen. Wo möchte Dr. Kauffels sein gewünschtes Rhinozeros, das ja so prächtig in den Opel-Zoo passen würde, denn sonst unterbringen? Alle anderen Flächen sind ja von Tieren belegt, oder sollen wenig publikumsträchtige Tiere, wie die mesopotamischen Damhirsche, etwa verschwinden?