Bei Temperaturen um 25 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit trafen sich fast 30 Interessierte, um sich von Dr. Stefan Nawrath durch die Mammolshainer Gemarkung führen zu lassen. Auch sachkundige Bürgerinnen und Bürger aus Mammolshain waren anwesend, die im Laufe der Wanderung Erläuterungen zu den Esskastanienbeständen im Gebiet gaben.
Aus Anlass der internationalen Biodiversitätskonferenz in Bonn hatte der BUND zu dieser Wanderung eingeladen und besonderes Augenmerk auf die Artenvielfalt in Königstein lenken wollen.
Erste Station war eine Trockenmauer an der das Zymbelkraut wuchs. Angrenzend lag eine leider schon frühzeitig gemähte Wiese. Diese Wiese wird offensichtlich sehr früh gemäht, der Grasschnitt wird liegengelassen, sodass die Nährstoffe wieder zurück in den Boden gelangen. Diese nährstoffreichen oder fetten Wiesen sind artenärmer als nährstoffarme, nicht gedüngte Wiesen.
Idealer und klassischer Mäh-Zeitpunkt ist um Johanni, die Zeit der Sommersonnenwende, die Wiesen sind zu diesem Zeitpunkt "reif".
Die magere Streuobstwiese ist ein Biotoptyp, der vom Aussterben bedroht ist. Vor einigen Jahrzehnten gab es von der EU eine Rodungsprämie für die Rodung alter Obstbäume. Mittlerweile wurde jedoch der Wert der Streuobstwiesen erkannt.
Die Wanderung führte an verschieden bewachsenen Wegrändern vorbei: Efeuarten rankten an Bäumen. Die nicht-rankenden Altersform des Efeus konnte vorgeführt werden. Ähnlich wie die Herbstzeitlose blüht Efeu im Herbst und trägt Früchte im Frühling.
Liste der gesehenen Arten:
Zymbelkraut
Efeu
Lungenkraut
Taumelkälberkropf (Doldenblüter schattiger Waldwegränder)
Taube trespe (Bromus sterilis)
Knäuelgras (Dactylus glomerata)
Armenische Brombeere
Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)
Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
Glatthafer
Lolch
Sauerampfer (Rumex acetosa)
Behaarte Trespe (Bromus mollis)
Spitzwegerich
Brennessel
Wiesenfuchsschwanz
Acker-SChachtelhalm (lebendes Fossil)
Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
Wiesenehrenpreis oder Männertreu (Veronica chamaedrys)
Wicke (Pflanze mit extrafloralen Nektarien lockt Ameisen an, dadurch genießt sie Fraßschutz vor Weidetieren)
Henrys Geißblatt (Lonicera henrii)
Gemeine Nelkenwurz (Geum urbanum)
Knoblauchsrauke
Klett-Labkraut
Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)