Mit Erschrecken hat der BUND am letzten Wochenende (29./30.3.14) die Zustände auf den Parkplätzen und den schützenswerten Wiesen rund um den Opel-Zoo beobachtet. Die zum Parken freigegebene Wiese war innerhalb einer halben Stunde komplett zugeparkt und es folgten die übrigen Wiesen, die Baustraße wurde als Waldparkplatz-Zubringer missbraucht und beidseitig mit Querparkern komplett zugestellt. Die Waldwege waren voll, alles war voll. Gegen 12 Uhr bewegte sich auf der Bundesstraße nichts mehr, die Hupen schallten durchs eigentlich idyllische Tal. Dr. Kauffels persönlich öffnete die Schranke zum Waldparkplatz.
Dieses Verhalten war verständlich, zögerte es den Verkehrszusammenbruch wenigstens etwas heraus, trotzdem ist das ganze Vorgehen scharf zu verurteilen. Lediglich die untere Wiese wurde 2006 zum gelegentlichen Beparken frei gegeben, solange sie nicht nachhaltig geschädigt werden würde. Es ist das Gegenteil eingetreten: Die untere Wiese ist schon im neuen Bebauungsplanentwurf als geschädigt markiert worden und die anderen Wiesen werden ohne Erlaubnis oder Duldung zum Parken genutzt. Auch die Querparker an der Baustraße sind nicht zulässig – eigentlich befand sich hier nur ein Trampelpfad und die Baustraßen hätten zumindest im unteren Teil schon wieder zurückgebaut werden können und müssen.
Der BUND Königstein-Glashütten stellt fest, dass hier jedes Feingefühl gegenüber der heimischen Natur fehle, sie sei wohl nicht exotisch genug, der Opel-Zoo verstoße damit ganz klar gegen das Naturschutzgesetz und zwar wiederholt und mit Absicht! Es seinen keinerlei Anzeichen zur Abhilfe zu sehen. Der Opel-Zoo sei, mit den Geistern, die er rief, völlig überfordert. Es könne und dürfe – gerade bei einem Zoo, der sich dem Schutz bedrohter Tiere verschrieben habe und somit auch die Natur schützen solle – ein fehlendes Lenken der Besucherströme nicht auf dem Rücken der Natur ausgetragen werden. Der Opel-Zoo könne viel mehr tun, um hier gegen solche Zustände vorzugehen.
Selbst die Polizei kapituliert bereits bei diesem überbordenden Verkehr, die Bundesstraßen sind über Stunden überlastet, der Kreisel dicht, ein unzumutbarer Zustand.
Zahlreiche Vorschläge, die Abhilfe schaffen könnten, seien bereits an die Opel-Zoo Leitung herangetragen worden, so wird der BUND nicht müde, einige zu wiederholen: Hinweise auf andere Parkplätze in Kronberg und Königstein fehlen, die RMV-Zeiten sind um Jahre veraltet, stattdessen lockt der Zoo mit „kostenlosen und ausreichenden Parkplätzen“. Auch der inzwischen eingestellte Elefanten-Express steht noch auf der Homepage. Gezielte Hinweise auf Park+Ride-Möglichkeiten fehlen, auch eine Eintrittspreiserhöhung und Rückerstattung bei Vorlage eines ÖPNV- oder Parktickets aus Kronberg oder Königstein ist denkbar. Ebenso sind an den wichtigsten Zufahrtsstraßen vor dem Königsteiner Kreisel und in Kronberg Süd bzw. Waldschwimmbad Tafeln sinnvoll, die nach Bedarf auf überfüllte Parkplätze am Opel-Zoo hinweisen und auf die städtischen Parkplätze weiterleiten. Aktuelle Durchsagen im lokalen Rundfunk, wie sie oft bei Großveranstaltungen gesendet werden, können zusätzlich über die Parkplatzsituation informieren.
„Bei allem Verständnis für den Opel-Zoo und Applaus für die tolle Arbeit, die er als Zoo leistet, aber so geht es nicht!“, sagt Cordula Jacubowsky. Mit dieser Schiene, die der Opel-Zoo momentan fahre, verspiele er sich viele Sympathien. Auch die gewünschte Bebauungsplanänderung helfe hier nicht weiter, selbst die vorgestellten Parkplatzalternativen seien sehr tendenziös (beim Parkhaus gäbe es bessere Varianten, die Wiesen würden belastbarer dargestellt, als sie tatsächlich seien). Oder sei das etwa Absicht, die Natur gegen die Politik auszuspielen und der Zoo sei der lachende Dritte? Königstein und Kronberg werden nicht müde, die große Bedeutung des Zoos für die Region zu betonen, daher sei auch die Politik dringend aufgefordert, hier einzugreifen. Abschließend gibt der BUND zu bedenken, dass man sich bei der Gelegenheit auch die zusätzlichen Verkehrseffekte einer Sommerrodelbahn am Feldberg genau überlegen sollte!