Pressemitteilung der Stadt Königstein und des BUND vom 5.5.2008
Unter diesem Motto stand eine Veranstaltung am vergangenen Freitag im Haus der Begegnung. Die Stadt Königstein und der BUND boten einen Informationsabend rund um das Thema „Energetische Modernisierung“, und rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung. Nach dem großen Erfolg der letzten Informationsveranstaltung zum Thema Energieausweis löste Bürgermeister Leonhard Helm so sein Versprechen einer Folgeveranstaltung ein.
Nach einer kurzen Einführung durch die städtische Umweltbeauftragte Birte Sterf und einer Begrüßung durch die Vorsitzende des BUND, Dr. Claudia Weiand, stand auch dieses Mal Dipl.-Ing. Ulrike Krabus, Architektin aus Schmitten und Energieberaterin sowie Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz, als versierte Fachreferentin zur Verfügung. Da der Energieausweis nach wie vor bei vielen Hausbesitzern Fragen aufwirft, erläuterte Ulrike Krabus anhand der Formulare die zwei Arten des Energieausweises – den Verbrauchs- und den Bedarfsausweis – und die jeweiligen Fristen.
Was tun, wenn das Haus zu viel Energie verbraucht? „Bitte nicht in den nächsten Baumarkt gehen und selbst in Sachen Dämmung Hand anlegen“, so Architektin Krabus, die auch auf die Gefahr von Bauschäden durch unsachgemäße Dämmung hinwies. „In diesem Fall sollte stattdessen zunächst eine Energiesparberatung vor Ort durchgeführt werden“, riet die Fachfrau und verwies auf die Liste der anerkannten Energieberaterinnen und -berater durch das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Detailliert zeigte sie die verschiedenen Schritte der Energiesparberatung auf: 1. Ermittlung des Ist-Zustandes des Hauses einschließlich Ortstermin mit Energieberater/in, 2. Erstellung eines umfangreichen Berichtes durch die Beraterin bzw. den Berater und 3. mündliche Erläuterung des Berichtes durch sie bzw. ihn.
Anhand einer durch Architektin Krabus selbst durchgeführten Energiesparberatung bei einem Mehrfamilienhaus erläuterte sie, wie die Beratung in der Praxis abläuft und wie der Bericht am Ende aussieht. „Der Hausbesitzer hat nun die Förderanträge zur energetischen Sanierung gestellt“, schloss Ulrike Krabus und gab einen Ausblick auf die anstehende Sanierung.
Anhand einer bereits durchgeführten energetischen Modernisierung eines Einfamilien-hauses zeigte sie die Kosten der Maßnahme und die eingesparten Energiekosten auf, wobei auch die Steigerung des Wohnwertes nicht außer Acht gelassen werden sollte. Im konkreten Beispiel betrugen die Kosten der energetischen Sanierung knapp 54.000 €, die sich unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Preissteigerungsrate der Energiekosten von 7 % in ca. 10 Jahren amortisieren werden.
Mit Informationen zu den umfangreichen Fördermitteln im Energiebereich und aktuellen Erhöhungen der Fördermittelsätze für die Energiesparberatung vor Ort seit 1. Mai dieses Jahres schloss Ulrike Krabus ihren Vortrag. Zahlreiche Fragen zu den verschiedenen von ihr behandelten Themen zeigten den Wissensbedarf der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Vor und nach dem Vortrag konnten sich die Besucher eine Ausstellung der Technikerschule Butzbach, einer Fachschule für Umweltschutztechnik, und des BUND zu erneuerbaren Energien im Foyer des Raumes Hardtberg ansehen. An den fünf Tafeln wurde jedoch nicht nur Wissenswertes zu Photovoltaik, Windenergie, Blockheizkraftwerken und nachwachsenden Rohstoffen vermittelt; die angehenden Techniker für nachhaltige Energietechnik hatten die Infotafeln mit jeder Menge Knöpfen und Schaltern versehen, so dass die Besucher zum Beispiel ausprobieren konnten, wie sich die Stromleistung einer Windkraftanlage in Abhängigkeit von der Windstärke ändert oder welche Auswirkungen die unterschiedliche Ausrichtung der Photovoltaikmodule nach verschiedenen Himmelsrichtungen und Dachneigungen hat. Zwei angehende Techniker für erneuerbare Energien der Technikerschule standen fachkundig für Fragen zur Verfügung.
Ergänzt wurden der Vortrag und die Ausstellung durch die beiden Informationsstände der städtischen Umweltberatung und des BUND, die zahlreiche Materialien und Broschüren bereithielten und reißenden Absatz fanden.
Wer an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte, kann sich am Informationsständer der Umweltberatung im Rathaus, Burgweg 5, während der Öffnungszeiten mit Informationsmaterial zum Thema Energetische Sanierung und Förderprogramme im Energiebereich versorgen. Umfassende Informationen zu der Thematik sind zudem im Internet erhältlich
z. B. unter www.thema-energie.de,
www.dena.de,
www.zukunft-haus.info/,
www.bmvbs.de.
Interessenten, die nicht zu der Veranstaltung kommen konnten, können sich die Folien des Vortrages unter folgendem Link ansehen:
www.krabus.com („Energie clever nutzen! – ... Modernisieren, aber richtig!“).